Vogelgrippe, für Ethik keine Zeit?
Bundesverband Tierschutz prangert Umgang mit den Tieren an
Schnell wird in diesen Zeiten Maßnahmen zugestimmt, die die Tiere das Leben kosten und darüber hinaus unendliches Leiden verursachen.
Prof. Dr. Astrid Funke, Präsidentin des Bundesverbandes Tierschutz e.V., stellt klar: "Die Gefährdung unserer Bevölkerung durch die Vogelgrippe muss selbstverständlich auf das Mindestmaß reduziert werden. Es darf dabei aber nicht mit zweierlei Maß gemessen werden! Bevor unsere Tiere weiteren Belastungen ausgesetzt werden, müssen die Grenzen der EU endlich dicht gemacht werden – und zwar nicht nur auf dem Papier! Ansonsten haben die Maßnahmen in unseren Geflügelhaltungen tatsächlich nur Alibifunktion."
In den Ländern, in denen aus seuchenrechtlichen Gründen Tötungsmaßnahmen angeordnet werden, gehen der Respekt vor den Lebewesen und die Ethik völlig verloren. Gesunde Hühner, die noch lebend in Säcke gesteckt oder vergraben werden und qualvoll ersticken, das sind die Bilder, die wir heute aus der Türkei sehen. Sie erschrecken und entsetzen uns, und wir verurteilen sie. Doch Tötungsaktionen in Westeuropa werden im Falle der vermeintlichen Seuchengefahr kaum weniger grausam ausfallen. Tiere sterben einen erbärmlichen Tod, Tierärzte, die solche Aktionen mitmachen, leiden oft jahrelang unter Albträumen.
Noch sind uns die grauenhaften Bilder der brennenden Rinderkadaver aus Großbritannien in Erinnerung. Nicht lange ist es her, dass hunderttausende von gesunden Rindern ihr Leben wegen eines BSE- Falles in ihrer Umgebung lassen mussten. In Insiderkreisen war schon damals bekannt, das vielen in der Branche Tätigen diese Art der Marktbereinigung sehr gelegen kam. Viel zu leicht sind Tiere heute zu ersetzen!
In der Art des Umgangs mit Tieren hält die Gesellschaft sich selbst einen Spiegel vor.
Nähere Informationen:
Dr. Christiane Gothe 06151/ 9516320,,Jutta Siebers 02841/ 25244
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